Haidlmair: guter Arbeitgeber - böses Plastik!?

Haidlmair: guter Arbeitgeber - böses Plastik!?

Mit dieser Fragestellung setzten sich drei Schüler aus der siebten Klasse des Gymnasiums Schlierbach, im Rahmen eines Schulprojekts in Zusammenarbeit mit der Firma HAIDLMAIR aus Nußbach auseinander.

HAIDLMAIR: Guter Arbeitgeber – böses Plastik!?

Mit dieser Fragestellung setzten sich drei Schüler aus der siebten Klasse des Gymnasiums Schlierbach, im Rahmen eines Schulprojekts in Zusammenarbeit mit der Firma HAIDLMAIR aus Nußbach auseinander. Aufgrund des immer wichtiger werdenden Umweltaspekts ging es in dem Projekt darum, Irrglauben in Zusammenhang mit Kunststoff und Umweltschutz zu beseitigen.

Nach intensiver Recherche kamen die 3 Schüler zu dem Schluss, dass die Produkte aus Mehrweg-Kunststoff, für die Haidlmair Spritzgießwerkzeuge herstellt, kein Umweltproblem darstellen. Kunststoffprodukte wie Bierkisten, Wertstoffbehälter oder Transportboxen sind oft wiederverwendbar und am Ende des Produktlebenszyklus leicht recyclebar. Kunststoff als Material macht in Bezug auf den Energieaufwand bei der Herstellung, Langlebigkeit und Praktikabilität am meisten Sinn, zudem ist die Kunststoffmenge im Vergleich zu Einweg-Produkten verschwindend gering. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren haben nicht einmal Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace oder NABU etwas an diesen Produkten zu kritisieren. So bezeichnet Greenpeace-Konsumexpertin Lisa Panhuber die Problematik von Haidlmair-Produkten als „gering“. Produkte aus alternativen Materialien wie Holz, Metall oder Karton wären hingegen entweder in der Herstellung zu energieaufwendig, hätten eine kürzere Lebensdauer oder wären schlicht unpraktischer.

Um ernsthaft und aktiv zum Umweltschutz beizutragen, sollte man vielmehr Kunststoff dort einsparen, wo es wirklich Sinn macht: Bei unnötigem Einweg-Kunststoff wie Plastikflaschen, Coffee2Go-Bechern, Plastiksackerln oder anderen Einweg-Verpackungen, die nach einmaliger Verwendung sofort wieder weggeworfen werden.
So bestanden im Jahr 2017 in Deutschland über 90% des Plastikmülls aus Lebensmittelverpackungen, Einweg-Geschirr, Bechern, Tassen oder ähnlichem. Der mit Abstand größte Teil des anfallenden Plastikmülls entsteht durch solche Einweg-Kunststoffprodukte, die letztendlich auch der Grund für die Verschmutzung der Meere sind und sich dort im Laufe der Zeit zu Mikroplastik zersetzen, das eine große Gefahr für die Meereslebewesen und in weiterer Konsequenz auch für den Menschen darstellt.

Schlussendlich sollte man sich darüber bewusst sein, dass Einweg-Kunststoff in einigen Bereichen so gut es geht vermieden werden sollte, jedoch auch, dass Kunststoff bei vielen Anwendungen sogar auch ökologisch die beste Lösung ist. Es geht letztendlich darum, rational zu entscheiden, was vermieden werden kann und wo Alternativen Sinn machen - oder eben nicht. Man sollte den Einsatz von Kunststoff aber nicht generell ablehnen und nicht auf den Irrglauben hereinfallen, dass Kunststoff per se schlecht sei.

„Das Gymnasium Schlierbach ist bestrebt, die Theorie der Schulbildung mit der Praxis der Arbeitswelt zu verbinden. Die reale Problemstellung aus einem Unternehmen wird zur Herausforderung für die nach einer Lösung strebenden Schüler. Dabei entstehen kreative Lösungsansätze und ein wertvoller Einblick in die lokale Wirtschaft und deren Themen.

Im konkreten TheoPrax-Projekt mit der Firma Haidlmair setzten sich die Schüler mit dem Umweltgedanken im Zusammenhang mit Kunststoff auseinander und kamen zu dem Schluss, dass das im Pauschalurteil angeschlagene Kunststoff-Image aufpoliert gehört. Insbesondere der von Haidlmair verarbeitete Mehrweg-Kunststoff ist ein echter Problemlöser und sorgt durchaus für Nachhaltigkeit. Mit entsprechender Marketingstrategie und kreativen Ideen soll diese Botschaft nun an die breite Öffentlichkeit gelangen.

Fazit: Wenn Schule auf Wirtschaft trifft, entfalten sich Potential und Qualität.“

Kommentar von Mag. Jürgen Rathmayr, Direktor Gymnasium Schlierbach

„Wir sind seit vielen Jahren bestrebt eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen der Region zu pflegen, da im Zuge dessen sich immer wieder interessante Projekte ergeben. Diese Projekte ermöglichen den Schülern einerseits einen Einblick in die Berufswelt zu gewinnen und ihr theoretisches Wissen auch praktisch anzuwenden andererseits bekommen wir als Unternehmen wichtige und interessante Inputs, die wir wiederum gewinnbringend für uns nutzen können.“

Kommentar von Rene Haidlmair, HR-Manager HAIDLMAIR GmbH

Bild: Die Projektteilnehmer Niclas Lindinger, Leonhard Lamm und Leonard Gabriel des Gymnasiums Schlierbach mit Rene Haidlmair, die mit ihrem Projekt die gute Seite von Plastik beleuchteten. (Bild: HAIDLMAIR)

Die 3 Projektteilnehmer des Gymnasiums Schlierbach mit Rene Haidlmair, die mit ihrem Projekt die gute Seite von Plastik beleuchteten.